#2. KTM 1290 Super Adventure
Nach dem Dakarsieg 2002 war klar, dass der leichteste und stärkste Enduro-V2 auch zu den Kunden muss. Das Konzept steigerte sich bis heute immer weiter, getreu dem Marketingspruch: Ready-to-race. Nicht nur das, Komfort-Features schafften es durch die rauen Seelen Mattighofens und technikmäßig traute man sich einiges: erstes Kurven-ABS on earth! In der letzten Generation zum ultimativen Angriffseisen mit Universaleigenschafften gezaubert, kam endgültig der Anspruch auf den Thron. Bestes Reiseeisen für´s Grobe und die Holde? Auf jeden Fall in Sachen Motor- und Fahrwerksperformance: ganz oben.
#7. Yamaha Super Ténéré 1200
Verwegener Name, gewann doch der Vorgänger damit siebenmal die Dakar. Der satte 1200er-Reihenzweier freilich ist ein anderes Kaliber. Das Gewicht auch. Trotzdem lässt sich das Schiff absolut ernst bewegen. 112 PS sind aktuell vielleicht nicht mehr vorn dabei, die Geometrie aber schon. Leider wird man sich beeilen müssen, die große Version der Legende fällt mit Euro5. Die verwegene Optik und Familiengeschichte aber werden noch lange wirken.
#1. BMW R 1250 GS
Lonely at the top, irgendwie fast langweilig. Für Beobachter, nicht aber im Sattel. Seit 20 Jahren hat der Boxer die erfahrene Eisenwelt fest im Griff. Alle anderen Konzepte messen sich an der GS. Die Bayern wussten schon vor 83 Jahren, dass auf der Reise nichts besser läuft als zwei Zylinder, die gegenseitig die Kurbelwelle hebeln. Göttliches Drehmoment. BMW regiert locker mit niedrigstem Schwerpunkt. Und wenn die Konkurrenz nachlegt, zaubert der blaue Propeller einfach eine Weltneuheit nach der anderen aus dem Hut. Heute: Bestes Kurvenlicht, 136 ShiftCam-PS, der bequemste Sattel (anpassbar!) und das größte Zubehörprogramm für eh alles. Egal ob Adventure (21 Zoll) oder Standard (19 Zoll). Da geht nix drüber!
#9. Honda Crosstourer
VFR 1200X sagt alles. Der größte V4 in Hondas Tourenschiff. Eben auch nur ein Stelzensportler, aber das halt perfekt. Besonders das räudige Röcheln ab Drehzahlmitte befeuert 129 Pferde und des Ritters Seele. Honda-solid aber leider nicht mehr lange. Euro5 beendet die große VFR-Geschichte, Restposten werden rar und rarer.
#6. Kawasaki Versys 1000
War zuerst undenkbar. Nennt sich Reiseenduro und hat einen fetten Reihenvierer. Kawa kann´s. Mit der großen Versys säuselt man tausende Kilometer wie Alibaba am fliegende Teppich. Bereits im 10. Jahr hat das mutige Konzept in der Rangordnung des Tierreichs eine entsprechende Evolutionsstufe erreicht. Volle Elektronik samt Kurven-ABS und Showa-Skyhook, also semiaktives Fahrwerk. 120 PS reichen, weil der lineare Drehmomentverlauf den Reitenden erlaubt, mit der Drehzahl die abrufbare Leistung selbst zu bestimmen. Wie früher, nur komfortabler. 17 Zoll freilich wollen eher auf der Straße bleiben.
#10. H-D Panamerica 1250
Sobald sie am 22.2.2021 präsentiert wird, klettert sie wahrscheinlich in der Reihung nach oben. Bis dahin können wir nur Optik und Datenblatt bewerten und das verspricht einiges. Harley Davidson greift offroad an. Nach dem Ulysses-Debakel scheint Milwaukee die Sache fokussiert vorbereitet zu haben: man spricht von 145 PS, seidiger Ausgleichswelle, elektronischer USD und Brembo. Wenn dann das auch noch unter 300 Kilo fahrfertig bleibt, Halleluja!
#3. Ducati Multistrada V4
Ganz einfach Superlativ. Mit 170 PS bringt Bologna auch ohne Desmodromik die Macht des V4s auf die Erde. Vor 10 Jahren wäre man ins Irrenhaus geliefert worden, wenn man von dieser Kombi laut geträumt hätte. Heute ist sie Wirklichkeit. Die 19 Zoll (vorne) des Stelzensportlers lassen auch offroad mit entsprechender Bereifung kühne Abenteuer passieren. Elektronisch top-ausgestattet wie immer liefert Ducati den Nimbus der edlen Speedbeauty. Elegant, schnell und konkurrenzlos stark. Die Multi mit langlebigem Panigale-V4.
#8. BMW S 1000 XR
Ok, ist ein reiner Stelzensportler. Wer aber aufs Schotterstraßerl biegt, nur wenn er muss, wird Bayerns erfolgreiche Zertrümmerung der Vierzylindervormacht Japans in diesem Aggregat abfeiern. 164 Pferde traben, wenn 4 Seidln brüllen. Sonst eben BMW durch und durch. Irre Leistung um faires Geld.
#4. Triumph Tiger 1200
Auch wenn´s in letzter Zeit ruhig um die englische Raubkatze war: Es ist immer noch ein absolut passables, universelles Reiseeisen. Speziell Freunde des mächtigen Dreizylinders werden glücklich. Dass vergleichsweise hohe Gewicht verliert sich im Soziusbetrieb. Übrig bleibt ein Schweizermesser mit Charakter. Elektronik voll dabei und kühler Stil von der Insel, wo das Racing-Green erfunden wurde. Passt!
#5. Ducati Multistrada 1260
In den Listen nur noch als Enduro-Version geführt, gibt´s immer noch Händler mit der normalen V2-Ducati. Die 158 PS waren niemals zu wenig und Sound wie Drehmoment des Desmo-Ls drücken bei echten Ducatisti immer noch die Emotionen aus allen Poren. Mit 17 Zoll eher Stelzensportler braucht man sich auf Asphalt vor Superbike-Angriffen nicht fürchten. Italienische Eleganz mit Geschichte. Die echte Multi!