Viel Motorrad um wenig Geld! Es geht ums pure Reiten ohne Verkleidung. Die besten nackten Motorräder der günstigen Klasse. Unter uns: Solo kann man mit diesen Naked Bikes genauso viel Spaß haben wie mit +100PS (Retro-Eisen, Scrambler und Cruiser stehen in einer anderen Top10-Liste). All diese Eisen gibt´s auch in einer gedrosselten Version für den A2-Führerschein (ungedrosselte A2-Nakeds bis 48PS gibt´s in einer eigenen Liste, hier klicken!).
Hier Losts Auswahl der schärfsten Nackten bis 94 PS, seit März 2021 wird die Reihung automatisch nach euren Zugriffen generiert:
Im Corona-Jahr machte Kawasaki einen großen Sprung. Besonders die günstigen Publikumshits verkauften sich besser als Klopapier in der Krise. Kein Wunder. Die Z 650 mit perfekt aus der Kiste abgestimmtem Fahrwerk liefert Spaß und seit der Umstellung auf leichteres Gitterrohr wieselt der Reihenzweier noch flinker durchs Kurvenland. Das Design ist so wie das ganze Eisen. Solid, mit festem Stammbaum und blutgrün. Begeistert. Nicht nur Kawa-Fans.
Wahnsinn wütet weiter. Yamahas Mittelklasse-Naked geht in die Next Generation. Noch aggressiver, noch schärfer, noch besser. Das Weltaggregat mit kernigem Zweizylinder drückt an, dass die Seele brüllt. An die kleinen Lenkimpulse im welligen Scheitel gewöhnt man sich, man kümmert sich besser ums Wesentliche: Viel Spaß um wenig Geld. Sehr solid produzierter Dauerbrenner, der eine Klasse veränderte. Wir prognostizieren dem Eisen: lange, tolle Zukunft. TomTour hätte sie auf Platz eins gesetzt.
Die Sensation 2021, freuen uns schon auf den Dauertest. Triumph baut ein Einsteigermodell. Leicht, wendig und trotzdem mit Bums. Der einzige Dreizylinder in dieser Klasse raucht mit 81 PS und 64 Nm an. Drehfreudig ist eine Untertreibung. Top Ausstattung: Anti-Hopping-Kupplung, 2 Fahrmodi, TC abschaltbar, 2x310mm Nissin, 45 Zubehörteile. Kompetitive 189 Kg fahrfertig zum fairen Preis, weil: Geringste Wartungskosten nur alle 16.000Km. Vielleicht stürmt sie das Podium, wenn wir sie endlich länger geritten haben.
Gold aus dem Hinterhalt. Suzukis SV mit großer Geschichte gewann niemals einen Designpreis oder Coolness-Contest. Auch beim Thema Leistung, Ausstattung und Elektronik-Klimbim drängte sie sich nie vor. Aber: Das Gesamtpaket! Leute, dieser Epochen prägende Motor besticht, seit es ihn gibt. Seidiger V2, lineare immer ernste Leistungsentwicklung, sauber am Gas. Aus der Kiste heraus stellt sich die leichte, schlanke, günstige Naked mit kleinem Schrittbogen jedem Duell. Und siegt.
Hondas einzigartiges Konzept überrascht, außer im Sattel. Quasi selbstverständlich reiten sich die stolzen 217 Kg (vollgetankt) mit 1.520mm langem Radstand. Der Grund dafür: extrem niedriger Schwerpunkt und Sattel. Deshalb ist die Universal-Naked bei Einsteigern so begehrt. Der brave 55PS-Reihenzweier läuft unspektakulär, sparsam und ewig. Sehr beliebt ist das Staufach dort, wo sonst der Tank liegt. Da passt ein Helm rein.
Mal was ganz anderes. Die italienische Kultmarke fertigt nach Neuübernahme ausnahmslos in Asien. Dabei wird viel Wert auf Design gelegt. Zähle den Firmenschriftzug! Hoffnungslos, Benelli steht fast auf jedem Bauteil. Die 752S ist die Alternative, wenn die lässige Benelli Leoncino zu schwach scheint und alle anderen Marken wie Einheitsbrei schmecken. Das gewisse Etwas hier: Einstellbare 50mm-Gabel, Super-Brembos. Und der mächtige R2-Sound!
Da haben wir ein wenig geschummelt. Eigentlich gehört Aprilias Naked mit dem rassigen 95,2 PS Dorsoduro-Motor eine Kategorie höher. Als wir die Naked-100Kw Liste erstellten, war allerdings noch nicht klar, ob´s die Shiver 2021 noch geben wird. Ja, Restposten sind noch am Markt. Wer mit der edlen V2-Aprilia mit 810mm Sitzhöhe, 90 Nm, asymmetrischem Federbein und semi-einstellbarer 41mm-Kayaba angreifen will, sollte sich beeilen.
Sie stirbt. Ducatis letzte luftgekühlte Monster läuft aus. Den Motor kennen wir aus der mittleren Scrambler-Familie. Der Desmo-V2 mit 803ccm hängt herrlich am Gas und liefert Fun, Fun, Fun. Straffes Fahrwerk, kompakte Abmessungen, ATCP-Kupplung, 175 Kg trocken und 320mm Brembo liefern das typische Monster-Feeling. Nacktes Räubern, pures Reiten. Ewige Schönheit. Ducati lässt sich das auch zahlen, der Preis ist stolz wie alle, die sie reiten.
3 Jahre lang lechzten die Fans, bis die Vitpilen 701 endlich in Serie ging. Und 2021 läuft sie aus. Es gibt noch Euro4-Restbestände dieser unendlich schönen, gierigen, krassen Naked. Der Lenker ist definitiv niedriger als bei der Scrambler-Version „Svartpilen“. Design, 17-Zoll Straßenbereifung und die sporadische Sitzbank machen klar: Ein Edel-Räuber. Kurz gesagt. Die 701 ist die letzte Chance das Duke 690-Erbe neu zu erwerben. Best-of Einzylinderdampf im Gitterrohr.
Warum steht die teure Scrambler in dieser Liste? Weil die Versionen mit tieferem Lenker definitiv keine Scrambler mehr sind, sondern sehr lässige Nakeds. Leistungsmäßig liegt der luftgekühlte 1079ccm-V2 mit 86 PS genau richtig. Im Sattel heißt das: Perfekte Gasannahme. Ein wunderschönes Eisen, mit edlen Details was Verarbeitung und Komponenten anlangt. Das kostet halt. Es soll ältere Versionen mit A2-Schein geben.